Die Königinmutter Emma kaufte das Gebäude 1896 aus dem Nachlass ihres verstorbenen Schwagers Prinz Hendrik, der „der Seefahrer“ genannt wurde. Sie ließ es umfassend umbauen, bevor sie hier 1901, nach der Hochzeit von Königin Wilhelmina, einzog. Bei dieser Renovierung wurde unter anderem die Haupttreppe in den ersten Stock mit einem Treppengeländer aus glänzendem Kupfer versehen, was dem Palast Lange Voorhout eine fürstliche Ausstrahlung verlieh.
Es scheint, als ginge diese prächtige Treppe bis zum zweiten Stock, doch das ist eine (optische) Täuschung: Die Treppe endet im ersten Stock. Nur Königinmutter Emma, ihre Besucher und die wichtigsten Leute am Hof durften diese Treppe benutzen. Da die Königinmutter im zweiten Stock keine Räume hatte, musste auch keine schöne Treppe dorthin führen.
Die anderen Bewohner des Palasts nutzten unsichtbare Treppenhäuser. Das Dienstpersonal, das in den zweiten oder dritten Stock hinauf wollte, musste die Treppe hinter den Türen auf der linken Gebäudeseite nehmen. Diese Treppe wird immer noch von den Besuchern und dem heutigen Personal benutzt.
Nicht nur die Treppe wurde renoviert. In die Lichtkuppel im Eingangsbereich wurden wunderschöne Bleiglasfenster eingesetzt, in diversen Räumen hängte man Gemälde über die Türen und die Inneneinrichtung bezog man aus anderen königlichen Residenzen, wie Palast Noordeinde und Palast Het Loo. So kam auch der Palast Lange Voorhout zu seinem majestätischen Ambiente. Ein besonderer Blickfang befand sich im Badezimmer Ihrer Majestät: eine Badewanne aus rotem Marmor!