Maura Biava war in den neunziger Jahren die erste Unterwasserfotografie-Künstlerin. Begleitet von einem Fotografen und einem Taucher ging sie in Kostümen und mit Objekten viele Meter unter Wasser, um dort Fotos oder ein Video von ihrer Performance machen zu lassen. Minütlich wurde ihr Luft verabreicht, so dass sie eine ganze Stunde unter Wasser bleiben konnte. Schon allein diese Arbeitsweise kann man als magisch bezeichnen.
Die italienische Künstlerin war schon in jungen Jahren neugierig auf die Welt um sie herum – eine Eigenschaft, die sie mit M.C. Escher gemein hat. Die Inspiration für ihre Fotografien, ihre Zeichnungen und ihre Keramikkunst holt sie sich aus der Natur und der Mathematik. In ihrer Einzelausstellung im Museum Escher im Palast sind drei Werke ihrer Unterwasserfotografie, neue Keramikobjekte und die daraus entstandenen fotografischen Arbeiten sowie eine Serie von Papierarbeiten zu sehen.
Genau wie bei Escher bilden Natur und Mathematik für Maura Biava die Grundlage für die Erschaffung neuer Welten. Während mathematische Prinzipien für viele abstrakt und ungreifbar sind, versucht die Künstlerin, sie zu ergründen und zu visualisieren. Viele Formen von Pflanzen, Menschen und Tieren enthalten mathematische Kerne, die sich auch wiederholen. Beispiele hierfür sind sternförmige Kakteen und Seesterne, aber auch vom Menschen erschaffene Objekte. So bildet ein Stern auch die Basis für ein aus einer Maschine gepresstes Softeis, das damit auch Ausdruck der Prinzipien der Natur ist.
Maura Biava (Italien, 1970) absolvierte ihre Ausbildung am »Liceo artistico« in Brera und an der »Academia di Brera« in Mailand, außerdem war sie Teilnehmerin an der »Rijksakademie« in Amsterdam. Biava war mehrfach »Artist in residence«, beispielsweise 2008 beim EKWC in Herzogenbusch (Niederlande) und 2014 beim ISCP in New York; sie ist Fachdozentin an der Königlichen Akademie für bildende Kunst (KABK) in Den Haag (Niederlande). Ihr Werk ist weltweit in Ausstellungen zu sehen, in den Niederlanden sind Werke Maura Biavas Teil der Sammlungen beispielsweise des »Stedelijk Museum« in Amsterdam, des Museums »Het Nieuwe Domein« in Sittard und der »AkzoNobel Art Foundation«.