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Adresse
Lange Voorhout 74
2514 EH Den Haag
T: +31 70-4277730
E: info@escherinhetpaleis.nl
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Sehen mit den Händen

14 Oktober 2021 bis 9 Januar 2022

Zu Ehren der The Hague Fashion Week organisiert Escher im Palast die Ausstellung Kijken met je handen (Sehen mit den Händen) mit tastbarer Mode des curaçaoisch-niederländischen Modedesigners Michelangelo Winklaar. Als Inspirationsquelle diente Winklaar dabei seine sehbehinderte Mutter. Das Ergebnis ist eine experimentelle Ausstellung, bei der Blinde und Sehbehinderte eine Modekollektion über den Tastsinn erfahren können. Während eine Modekollektion in einem Museum unter normalen Umständen nicht angefasst werden darf, lädt Winklaar die Besucher hier dagegen ausdrücklich dazu ein, die Hände zu benutzen.

Die von Winklaar entwickelte Kollektion ist eine Ode an seine Heimat Curaçao. Für seine farbenfrohen Kleidungsstücke lässt sich Winklaar auch von der Natur inspirieren, wobei der charakteristische, gelbe Kibrahacha-Baum im Mittelpunkt steht. Speziell für diese Ausstellung wählt der Modedesigner eine Vielfalt an Silhouetten, Stoffen und Techniken. Die Besucher können so das Gewicht von schwerem, rauen Paillettenstoff ertasten, aber auch luftig-leichten, sommerlichen Tüll. Eine schlanke Abendrobe neben den voluminösen, eckigen Formen eines Blazers aus den 1980ern: Hier wird an alle Facetten des Tastsinns appelliert.

Das Werk von Winklaar (1983, Willemstad) zeichnet sich durch die weiblichen Formen, den Stoffmix und handwerkliches Können aus. In der Kollektion dieser Ausstellung spiegelt sich dies unter anderem in den Spiralkorsettstäben, hochwertigen Spitzen und den handgemalten Blumen wider. Auch Nachhaltigkeit liegt dem Designer am Herzen, denn Winklaar setzt gerne Restmaterial aus der Textilindustrie ein. Winklaar orientiert sich in seinen Kreationen nicht nur am niederländischen Modebild, sondern auch an der farbenfrohen Kultur und Natur von Curaçao.

Subtil verweist Winklaar auf das Werk von Escher und den Palast Lange Voorhout, in dem sich das Museum befindet. Einzelne Modelle greifen Elemente aus Eschers Drucken auf, wie Ordnung und Chaos, Metamorphose und Geometrie. Außerdem referiert Winklaar an die Mode aus der Zeit der Königinmutter Emma. Die Ausstellung im Ballsaal und Grünen Salon des Museums schließt an den Auftrag von Escher im Palast an, sich aktiv für Inklusion einzusetzen. Damit sollen auch Zielgruppen angesprochen werden, die möglicherweise weniger schnell ein Museum besuchen. So soll nicht nur blinden und sehbehinderten Besuchern die Entdeckung der Winklaar-Kollektion ermöglicht werden. Auch Besucher mit normaler Sehfähigkeit können eine Modeausstellung einmal auf eine ganz andere Art erfahren.

www.michelangelowinklaar.nl